Prävention - vorbeugen
Laut WHO sitzen in jeder Schulklasse im Schnitt 1-2 Kinder, die von sexueller Gewalt betroffen sind. Wir sind empört über Skandale, können uns SOWAS gar nicht vorstellen und wenden uns lieber anderen Themen zu. Dabei wäre schon viel geholfen, wenn WIR GEMEINSAM hinsehen und die Welt dadurch ein kleines bisschen besser machen.
Auch in der Pflege ist sexuelle Gewalt ein unausgesprochenes Übel. Ob Patient, Mitarbeiter oder Angehörige – in der Pflege kann jeder Opfer und werden. Menschen, die Missbrauch in der Biografie erlebt haben oder aufgrund von Erkrankungen/ ihrer Persönlichkeitsstruktur übergriffig sind, stellen uns vor Herausforderungen, auf die wir in den meisten Fällen nicht vorbereitet sind. Damit umzugehen, ist besonders heikel.
Wie begegnen wir diesen Menschen?
Wie wollen wir als Team Verantwortung übernehmen?
Welcher Umgang mit Schutzbefohlenen ist gewollt?
Wozu sagen wir geschlossen NEIN?
Prävention von jeder Form von Gewalt sollte nicht erst Thema werden, wenn es Vorfälle gab. Greifen Sie vor. Sie, Ihre Mitarbeiter und Ihre Schützlinge haben es verdient.
Schutzkonzepte individuell gestalten
Rückblickend auf die unzähligen Erfahrungsberichte von Betroffenen, sind Gemeinsamkeiten erkennbar, die sich wie ein roter Faden durchziehen. Die gezielte Isolation der Opfer und auch der Bezugspersonen ist eine gängige Praxis sogenannter Tatpersonen. Moralische Anforderungen und auch die Vorgaben seitens des Gesetzes drängen darauf, Schutzbefohlene besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen. Und gleichzeitig macht das Angst.
Wie kann es gelingen, unsere eigene emotionale Abwehr mit der Verpflichtung in Einklang zu bringen? Wie können wir hinsehen und handeln?
Sich mental mit sexualisierter Gewalt zu befassen, ist anstrengend und kostet Kraft. Es tauchen Fragen auf, die verunsichern.
„Darf ich noch trösten, wenn ein Kind weint oder ist das schon übergriffig?“
„An wen wende ich mich bei Vorfällen?“
“ Wann fängt sexualisierte Gewalt an?“
Schutzkonzepte sind keine Pullover in Einheitsgröße. Einfach drüber ziehen – passt. Das wäre schön. Ihr Unternehmen, Ihr Arbeitsumfeld ist einzigartig und so einzigartig ist die Gestaltung Ihres Schutzkonzeptes. Gerne greife ich Ihnen bei der Umsetzung unter die Arme.
I. Grundlagen
Schutzkonzepte sollen die Ihnen anvertrauten Menschen vor sexualisierter Gewalt schützen. Organisationen und soziale Einrichtungen, wie Schulen, Kitas und auch Pflegeheime tragen eine besondere Verantwortung. Dieser Verantwortung gerecht zu werden, erfordert Mut. Mut, sich mental mit diesem hochemotionalen Themenbereich auseinander zu setzen.
In diesem Modul schaffen wir die Basis für Achtsamkeit und Schutz in Ihrer Einrichtung.
II. Organisation
Transparente Strukturen, Klarheit und Austausch sind tragende Pfeiler einer gut funktionierenden Einrichtung. Wie sind Sie organisiert? Wie verläuft die Hierarchie?
Eine Organisation gleicht sinnbildlich einer Familie. Die Eltern haben die größte Verantwortung, die meiste Macht. Um Missbrauch zu verhindern, braucht es einen reflektierten Umgang damit.
Machen Sie die Verbindungen zwischen den beteiligten Akteuren erkennbar. Gewinnen Sie den Überblick.
III. Analyse
Gefährdungslagen und Schutzfaktoren auszuloten, sind zentrale Aspekte. Neben dem Leitbild und den persönlichen Eigenschaften der Mitwirkenden, spielt beispielsweise die Raumgestaltung eine zentrale Rolle. Zeitliche Abfolgen und Betreuungsschlüssel sind weitere Punkte.
Wir gehen ins Detail und beleuchten das. Gemeinsam klopfen wir pro und kontra der Gegebenheiten ab. Die Analyse dient dem sichtbar machen des aktuellen Stands.
IV. Prozesse
Vorbeugen, kompetent handeln und aufarbeiten.
Erinnern Sie sich noch an Brandübungen in der Schule? – richtig! Das wurde geübt. Denn intuitiv würden bei einem Brand vermutlich alle wild davonlaufen. So, wie wir diesen Umgang üben, um sicher aus der Gefahrenzone zu gelangen, kann auch der Umgang mit sexualisierter Gewalt geübt werden.
Dieses Vorgehen hat sich bewährt. Vorbeugen, handeln im Akutfall und aufarbeiten.
Stärken Sie Ihre Kompetenz. Leben Sie Ihre Überzeugung.